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Kurze Beschreibung des Kurses "Medientheorie und Mediengeschichte" Der Kurs setzt sich zum Ziel, die Grundbegriffe in den Bereichen Medientheorie und Mediengeschichte zu definieren und zugleich eine tiefgründige Analyse der Entwicklung dieser Disziplinen wie auch der Art und Weise, auf die sie die Medienpraxis interpretieren, zu fördern. Die gegenwärtige intensive Entwicklung von Medien und Technologien alleine ist eine Herausforderung für Theorie und Geschichte. Deswegen wird der Schwerpunkt des Kurses in der Dynamik des Verhältnisses zwischen theoretischen Vorgehensweisen und real funktionierenden Medien liegen. Eine wichtige Besonderheit der Medienforschung ist ihr interdisziplinärer Charakter. Die Medientheorie stützt sich auf andere Bereiche des Wissens wie Soziologie, Philosophie, Politikwissenschaft, Psychologie, Semiotik u.a. Die enge Verflechtung dieser Disziplinen ermöglicht es, die Medientheorie in eine weitergehende kulturwissenschaftliche Perspektive zu integrieren. Die Mediengeshichte darf andersherum nicht zur Entwicklungsgeschichte der Kommunikationstechnologien degradiert werden. Abgesehen von ihrer konkreten Form zeichnet sich die Technologie stets durch eine soziale Dimension aus, durch einen konkreten Kontext, in dem sie innerhalb eines Gesellschaftssystems eingesetzt und reproduziert wird. Demzufolge wird die Mediengeschichte zum Bestandteil der umfangreichen historischen Kultursoziologie. Für den theoretischen Teil des Kurses sind drei Schwerpunktthemen vorgesehen: 1. Historische Entwicklung der Medientheorien und Theoriearten; 2. Moderne Medientheorien (mit Schwerpunkt auf Baudrillard, Virilio, Fiske u. a.); 3. Internet im theoretischen Diskurs. Der geschichtliche Teil des Kurses wird sich vorzugsweise mit folgenden drei Themenbereichen beschäftigen: 1. Evolution der Medientechnologien und Veränderungen im geistigen Bereich; 2. Historische Übersicht der Darstellungsformen in einzelnen Medien (case studies); 3. Die neueste Mediengeschichte (Aspekte des Medien-Macht-Verhältnisses, der Fall "Berlusconi", die Medientechnologien und der Bosnien-Krieg u. a.). Erwartungsgemäß soll der Kurs folgende Kompetenz vermitteln: den Inhalt der wichtigsten Medientheorien kritisch zu interpretieren; die Mediengeschichte aus kulturwissenschaftlicher Sicht zu betrachten bzw. darzustellen; das Funktionieren der einzelnen Medien möglichst interdisziplinär zu analysieren; die Wechselwirkung der Medien aus historischer Sicht zu untersuchen; die Verschiebung der Medieninhalte zu interpretieren. Handreichungen Im Rahmen des Kurses werden mehrere Handreichungen vorgelegt. 1. Bibliographien Die Kursteilnehmer werden zwei Literaturverzeichnisse bekommen. Das erste Verzeichnis ist umfangreicher und vermittelt ein umfassendes Bild von der Entwicklung der modernen Medientheorie und -geschichte. Die Titel sind in der Regel in deutscher, einige davon auch in der Originalsprache angeführt. Dabei geht es um ein offenes Verzeichnis, das die Studenten im Rahmen des Kurses durch weitere Titel, die vor allem in ihren Heimatländern veröffentlicht wurden, ergänzen. Das zweite Literaturverzeichnis ist unmittelbar für die Kurszwecke bestimmt. Hierzu gehören Publikationen, die es den Studenten ermöglichen, sich selbständig auf die Themen der Vorlesungen vorzubereiten. 2. Glossar Das Glossar ist internetgestützt und enthält Definitionen von Schlüsselbegriffen in der Medientheorie und -geschichte. Die Erwartungen laufen darauf hinaus, daß die Studenten das Glossar selbst ergänzen, wobei sie die Informationsquellen korrekt angeben. 3 .Reader Der Reader ist eine Zusammenstellung von Schlüsseltexten, die von den Kursleitern ausgewählt sind. Die Texte beziehen sich auf manche Vorlesungen und sind teilweise im Internet zu finden. 4. Internet Links Eine weitere Handreichung zum Kurs bilden nützliche und interessante Links, die hauptsächlich auf den deutschen WWW-Raum verweisen. Daneben gibt es auch Links zu den englischen Websites wie auch medienorientierte Internet-Adressen in der Balkanregion. Die Web-Links helfen den Studenten beim Selbstunterricht und vermitteln ihnen Kenntnisse und Fähigkeiten, die für die Ziele des Kurses geeignete Information im Internet zu suchen. |
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Der
Dozent
Stefan
Krempl (geb. 1969), studierte
Gesellschafts- und Wirtschaftskommunikation an
der Hochschule der Künste Berlin. Seine Abschlussarbeit über
das "Phänomen
Berlusconi" ist im Peter Lang Verlag erschienen. Der Diplom-Kommunikationswirt
war fünf Jahre lang an der Kulturwissenschaftlichen Fakultät
der Europa-Universität Viadrina in Frankfurt (Oder) tätig.
Als Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl
für Sprachwissenschaft
II von Prof. Hartmut Schröder entwickelte er Online-Kurse
zu den Themen Interkulturelle Werbung, E-Commerce,
Informationsgesellschaft, Medien im digitalen
Zeitalter und New Economy. Im Wintersemester
1997/1998 war Krempl als Gastforscher am Center
for Cultural Studies der University of California
Santa Cruz, von wo aus er sich mit
der Arbeitskultur von Computerfirmen und Startups
im nahen Silicon Valley vertraut machte. Er arbeitet
als freier Autor für Tages-
und Wochenzeitungen wie die Financial Times Deutschland,
Neue Zürcher
Zeitung, vdi nachrichten, oder Die Zeit und (Online-)
Magazine wie c't oder Telepolis in Berlin. In
seiner Dissertation untersucht er die
Medienberichterstattung zum Kosovo- und Irak-Krieg
unter besonderer Berücksichtigung des Internet. |
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