Trust in the Net

Stefan Krempl

 

In den 1960ern prägte Alan Westin, ein Professor der Columbia Universität in New York, den Begriff des Datenschattens. Er warnte damals davor, dass mit Hilfe der langsam in die Unternehmen einziehenden Computertechnik die digitalen Akten von Banken oder Versicherungen über einzelne Personen zu detaillierten Dossiers zusammengestellt werden könnten.

Privacy isn't just about hiding things. It's about self-possession, autonomy, and integrity. As we move into the computerized world of the twenty-first century, privacy will be one of our most important civil rights. … It's the right of people to control what details about their lives stay inside their own houses and what leaks to the outside.

Simson Garfinkel (2000): Database Nation. The Death of Privacy in the 21st Century. Sebastopol et al. (O'Reilly)

Idenditätsdiebstähle haben sich seit einigen Jahren zu einer gängigen Begleiterscheinung der amerikanischen (Online-) Gesellschaft entwickelt. Für Schlagzeilen sorgten Mitte März zwei Gangster aus Brooklyn, die laut Anklage Bestellungen in Höhe mehrere Millionen Dollar auf fremde Rechnung beglichen. Zu ihren prominentesten Opfern gehörten Microsoft-Mitgründer Paul Allen, Showstar Oprah Winfrey, der Finanzier George Soros sowie der Medienmogul Ted Turner. Die beiden Gauner hatten mit ein paar persönlichen Daten wie den Kreditkartennummern, Telefonnummern und Geburtstagen neue Identitäten angenommen und sich die bestellten Waren an unterschiedlichste Briefkastenadressen in New York liefern lassen. Außerdem sollen sie Zugriff auf die Bankkonten und Depots der Superreichen gehabt haben. Als sie erwischt wurden, fand die Polizei nicht nur allerhand Fälscherwerkzeug bei Ihnen im Auto, sondern auch eine Liste aus Forbes mit den kapitalstärksten Amerikanern.

Die Tagespresse und auch mancher Fernseh- oder Radiosender berichteten im Laufe des Tages fälschlicherweise vom "ersten Handy-Virus". Dabei handelt es sich teilweise um harmlose alte "Hacker-Spielchen", mit denen man beim Empfänger-Handy bestimmte Symbole im Display dauerhaft einschalten kann. Jedoch lässt sich auch ein bestimmtes Handy-Modell gezielt zum Absturz bringen.

Beide Störungsarten sind zwar lästig, doch hat solcher SMS-Unfug kein Zerstörungspotenzial; auch handelt es sich nicht um den "ersten Handy-Virus", da sich die nervigen Nachrichten nicht selbst fortpflanzen. In der Regel braucht man zum Erzeugen solcher Störungen zusätzlich zu einem Handy ein Notebook mit spezieller Software. Glücklicherweise ist der Versand der vermeintlichen Viren kostenpflichtig, was deren Verbreitung einschränken dürfte. Über sogenannte Free-SMS-Dienste lassen sich diese SMS-Schädlinge nicht versenden.

Im ersten Fall führt eine Stör-SMS dazu, dass das Handy irrtümlich meldet, es seien neue Nachrichten auf der Voice-Mailbox aufgelaufen. Zusätzlich werden jedoch sogenannte Message Waiting Indikatoren eingeschaltet, die auch nach Überprüfung der Voice-Mailbox im Display eingeblendet bleiben -- beispielsweise ein Tonband- oder ein E-Mail-Symbol. … Schaltet man das eigene Handy mit der fremden SIM-Karte ein, wird die Anzeige in den ursprünglichen Zustand zurückversetzt.

Im zweiten Fall machen sich die Angreifer einen Firmware-Fehler des Nokia-Modells 7110 zunutze. SMS-Nachrichten bestimmten Inhalts führen dazu, dass das Gerät "einfriert". Die SMS erzeugt einen sogenannten Buffer-Overflow, der das Gerät zum Absturz bringt. Abhilfe verschafft in diesem Fall ein einfacher Druck auf den Auslöseknopf des Akkus -- schaltet man das Handy danach ein, reagiert es wieder normal. (Heise online)

virtuelle Helfer -- Avatare: Markt trotz langjähriger Versprechungen noch nicht entwickelt. Forum A3 gegründet, um mehr Transparenz zu schaffen. Bei Marktkennern herrscht Skepsis: “Avatre werden nicht akzeptiert”, glaubt Matthias von Bechtelsheim, Mitglied der Geschäftsführung der Unternehmensberatung Arthur D. Little. Die ewig grinsenden virtuellen Verkäufer, die dem User dank “KI” Produkte erklären sollen, erscheinen auch der Woche fragwürdig und erwecken oft den Anschein, als ob sich Firmen die Kunden vom Leib halten wollen (Die Woche 8.6.2001)

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